ab November 2025 wird der Löschzug der Feuerwehr Gütersloh und der Verkehrsverein gemeinsam den Martinsumzug durchführen.
die Geschichte von St. Martin:
Wir schreiben das Jahr 335 nach Christus.
Im heutigen Nordfrankreich hat der Winter Einzug gehalten. Es ist bitterkalt und der Schnee knirscht unter den Schuhen. In einem dunklen Winkel vor den Toren der Stadt Amiens kauert ein Bettler auf dem Boden. Er trägt keine Kleidung, sondern nur ein paar Lumpen, durch die der eisige Wind pfeift. Viele Menschen laufen an dem armen Mann vorbei, aber niemand beachtet ihn. Alle möchten schnell nach Hause, um sich an ihrer Feuerstelle mit einer warmen Suppe aufzuwärmen.
Auf einmal ertönt Hufgeklapper. Eine Gruppe römischer Soldaten nähert sich. An der Spitze der junge Offizier Martin.
Der Bettler erhebt sich, fällt vor dem Römer in die Knie und bittet mit zitternden Händen um eine milde Gabe:
„Bitte helft mir doch in meiner Not. Bitte gebt mir doch ein kleines Stückchen Brot.“
Martin zögert keine Sekunde und hält sein Pferd an. Er schaut in seinen Beutel. Dort ist kein einziger Taler und nicht einmal ein kleines Stückchen Brot, das er mit dem frierenden Bettler teilen kann. Dann hat er eine Idee. Er nimmt seinen prächtigen roten Mantel von der Schulter. Mit viel Kraft zerteilt er den Mantel in der Mitte und wirft die eine Hälfte dem Bettler zu, der dem Offizier mit erhobenen Händen dankt. Dann reitet Martin mit den anderen Soldaten weiter.
In der Nacht nach diesem Ereignis hat Martin einen Traum. Umgeben von seinen Engeln erscheint ihm Jesus. Christus hat die Hälfte des römischen Offiziersmantels über den Schultern und der spricht zu seinen Engeln: „Martin hat mich mit diesem Mantel bekleidet. Das, was er für den Bettler getan hat, hat er auch für mich getan.“
Mit dieser Begegnung hat sich für Martin alles verändert. Er weiß nun, dass er das Richtige getan hat und entscheidet sich, nicht länger Soldat zu sein. Denn er möchte Jesus dienen und nicht dem Kaiser.
Viele Jahre später wird Martin zum Bischof von der Stadt Tours ernannt. Der Ruf seiner guten Taten und seiner Frömmigkeit hat das Volk so beeindruckt, dass sie in zu ihrem geistlichen Oberhaupt machen.
Auch heute noch denken wir an Martins gute Tat und daran, dass er in der kalten Jahreszeit Liebe und Wärme geschenkt hat.