„Zu Gast bei Freunden“ wurde hier wörtlich genommen
Tourismuspreis 2006 des Verkehrsvereins für Hotelier Frie und die portugiesische Vereinigung
Das Märchen war noch nicht zu Ende. Mitten im Winter wärmte die Erinnerung an einen Weltmeister-Sommer, der wohl nicht nur das Land, sondern auch die Region verändert hat. Deutliches Zeichen dafür ist der Tourismuspreis, den der Verkehrsverein Gütersloh ? ein Novum ? für 2006 gleich doppelt vergab: an die portugiesische Vereinigung Gütersloh und an den Marienfelder Hotelier Reinhold Frie (Klosterpforte), den ?Vater des Erfolges?, wie der Chef des portugiesischen Konsulats in Osnabrück, Attaché Manuel Correira da Silva, es in seiner Laudatio für die Preisträger formulierte.
Rund 70 Gäste applaudierten im Marienfelder Sporthotel Elf, in dem während der WM die portugiesische Nationalmannschaft mit ihrem Trainer Felipe Scolari ein Zuhause gefunden hatte, von ganzem Herzen. Schließlich gab der Festakt reichlich Gelegenheit, die schönsten Szenen der Fußball-Begeisterung Revue passieren zu lassen.
Dreimal Training vor durchschnittlich 12 000 Zuschauern im Heidewald, überbordende Begeisterung und Kilometer langer Spalier bei der Ankunft des Mannschaftsbusses in Marienfeld, fünf nächtliche Live-Übertragungen und tägliche Berichterstattung im portugiesischen Fernsehen, 1500 im Festzelt auf dem portugiesischen Vereinsgelände In der Worth, Gedränge im Pressezelt, Sardinenduft und Vinho Verde: Westfalen zelebrierte ein Stück südlicher Lebensart und kam auch so rüber ? zu Gast bei Freunden wurde hier wörtlich genommen: ?Die beiden Preisträger haben dafür gesorgt, dass sich Menschen von einem zum anderen Ende unseres Kontinents nun ein Bild machen können von einem Landstrich, der für manchen zuvor vielleicht nicht einmal ein Begriff war,? brachte Laudator Da Silva die bleibende Wirkung der Bilder auf den Punkt.
Genau dafür gab?s den Preis, begründete Verkehrsvereins-Vorsitzender Ralph Strothmann die Wahl von Vorstand und Mitgliedern, die nicht nur Beifall bei Bürgermeisterin Maria Unger fand: ?Die meisten wissen, dass ich ein Fan der portugiesischen Mannschaft bin??
Mit dem Tourismus-Preis des Vereins, der 2005 125jähriges Bestehen feiern konnte, ist kein Geldbetrag aber viel Ehre und eine künstlerisch gestaltete Trophäe verbunden. Der portugiesische Künstler Aureliano de Aguiar, dessen Werke erst kürzlich während der europäischen Kulturwoche in der Gütersloher Volksbank zu sehen war, hat die beiden filigranen Vögel gestaltet, die durchaus Bezug nehmen zum legendären portugiesischen ?Hahn von Barcelos?. Die Volksbank stellte sich in diesem Jahr auch als Partner der Preisverleihung zur Verfügung.
Die Ausgezeichneten ? stellvertretend für die portugiesische Vereinigung nahm der Vorstand um Vorsitzenden Arthur Rodriguez den Preis entgegen, Reinhold Frie freute sich mit seiner Familie und seinen Eltern ? befinden sich mit dem Tourismus-Preis in bester Gesellschaft: die Initiatoren des Nachtsanggeläuts, das Miele-Museum, die Kleinbahn Mühlenstroth und der langjährige Geschäftsführer Hans-Dieter Musch gehören ebenfalls zu den Preisträgern.